Geschichte des ACH

Einweihung des Flugplatzes

Die Anfänge

Die Anfänge der Luftfahrtgeschichte in Herzogenaurach reichen in die Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. 1925 trafen sich aktive Flieger aus dem 1. Weltkrieg und andere Herzogenauracher Bürger in der Gaststätte "Bayerischer Hof" zur Gründung einer Interessengemeinschaft. Rudolf Peetz schaffte es schließlich 1934, einen Herzogenauracher Verein zu gründen.

Der Zweite Weltkrieg

1938 bezog die Gruppe ihr eigenes Vereinsheim, eine Baracke am Weihersbach und bald machte man sich daran, ein eigenes Fluggerät - ein Segelflugzeug - zu bauen. Der Zweite Weltkrieg zerstörte alle Träume und es dauerte bis 1951, bis die Alliierten den Segelflugsport wieder erlaubten. Im Mai dieses Jahres folgten 16 Herzogenauracher Bürger dem Aufruf zur Vereinsgründung des Aero-Club Herzogenaurach. Es waren dies: Rudolf Peetz, Bernhard Joklitschke, Ruppert Schlegel, Hanna Lohmeier, Heinrich Schürr, Theo Koch, Adam Westner, Arno Urban, Albert Silvanus, Wilhelm Galster, Else Knapp, Georg Fischer, Willi Porsche, Georg Biermann, Georg Förster und Karl Müll. Anfangs konzentrierten sich die Aktivitäten auf den Modell- und Segelflug.

Nach dem Krieg

Im Jahre 1955 wurde wieder der Motorflugsport erlaubt und sogleich machten sich die aktiven Segelflugpiloten daran, den Motorflugschein PPL zu erwerben. Im Jahr 1960 wurde auf den Dambach-Wiesen am Welkenbacher Kirchweg ein Flugtag durchgeführt. Das abwechslungsreiche Programm mit Formationsflügen, Kunstflügen, Ziellandungen mit der MÜ13 und einem Freiluftballon wurde mit großem Beifall von den Zuschauern aufgenommen.

Flugplatzgelände

Bestärkt durch den großen Erfolg des Flugtages machten sich die Mitglieder daran, ein Fluggelände zu suchen und wurden mit den Grudstückseigentümern des jetzigen Standortes einig. Mit kräftiger Unterstützung der hier stationierten Amerikaner wurde das Gelände planiert, für die 700 m lange Graspiste vorbereitet und so wurde nach der Abnahme die Piste im Herbst 1961 freigegeben. Der Landrat und der Bürgermeister nutzten gleich die Gelegenheit, ihr Betreuungsgebiet einmal aus der Vogelperspektive zu betrachten.

Offizielle Einweihung

Am 14.10.1962 war es dann soweit: der Flugplatz wurde offiziell eingeweiht. Stadtpfarrer Leonhard Ritter nahm die kirchliche Weihe des Flugplatzes vor. Er betonte in seiner Ansprache, daß es ein herrlicher Sport sei, aus der Vogelperspektive die Herrlichkeit Gottes erschauen zu können. Viele Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft und eine Abordnung amerikanischer Offiziere nahmen am Festakt teil und lobten die persönlichen Opfer, den Idealismus und sprachen die Anerkennung aus für die Leistung der Mitglieder des Aero-Clubs Herzogenaurach. Im Zuge des Ausbaus zum Verkehrslandeplatz wurde die Bahn asphaltiert. In weniger als drei Wochen schaffte unser Mitglied Heinz Mittmann, den neuen Belag inklusive Erdarbeiten zu erstellen. Und so konnte bereits am 28.06.1970 durch Reg. Direktor Straub die Bahn ihrer Bestimmung übergeben werden.

Erstes Motorflugzeug

Eine hohe finanzielle Belastung war der Ankauf des ersten vereinseigenen Motorflugzeuges - eine Cessna 172 - im Jahre 1972. Mit diesem Flugzeug als finanzielle Grundlage konnten wir 1978 wieder eine neue Cessna 172 kaufen: unser schöner, zuverlässiger Vogel D-EFEH. Die Vernichtung der Flugplatzgaststätte mit Turm durch ein Feuer am 13.05.1980 war ein schwerer Rückschlag für den Verein, aber in der Not wächst die Kameradschaft. Mit freiwilliger Arbeitsleistung, Spenden und mit viel Initiative wurde das neue Clubheim wieder aufgebaut.

Großflugtage begeistern

Die Großflugtage 1971 zum 20-jährigen Jubiläum und 1981 zum 30-jährigen Jubiläum mit der Beteiligung von zwei Senkrechtstartern "Harrier" der Royal Air Force, sowie Überflüge und Formationen der USAF, waren einmalige Schauvorführungen. Der letzte Großflugtag war 1983. Die österreichische Kunstflugstaffel "Karo Ass" bot mit vier Jets eine faszinierende Perfektion am Himmel. Aus England anfliegende Militärjets der USAF machten Überflüge und der Kunstflug-Weltmeister Manfred Strößenreuther zeigte sein atemberaubendes Weltmeisterschaftsprogramm. Solche Flugtage sind seit dem Unglück von Ramstein in Deutschland nicht mehr vorstellbar. Aber auch die bescheidenen Rundflugtage ohne viel Fluglärm begeistern viele Zuschauer aus dem Umland, das bestätigen die großen Besucherzahlen

Vereinsheim droht Abriss

Eine traurige Berühmtheit erlangte der Name Herzogenaurach im Jahr 1994 als Medien bundesweit über den geplanten Abriß unseres Clubheimes berichteten. Nachdem die Abrißverfügung vollzogen werden sollte, entwickelte sich eine wahre Leserbriefschlacht. Doch bis heute ist uns unser Vereinsheim erhalten geblieben.

Nun sind die Wogen geglättet und auch in Herzogenaurach ist man dabei, die Chancen und die Bedeutung der Allgemeinen Luftfahrt zu erkennen. Damit kann sich die erfolgreiche Geschichte des Aero-Clubs, auf die wir mit Stolz zurückblicken, fortsetzen.

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